Groß gefeiert: 40 Jahre Vereinsheim

Es war ein emotionaler Abend, geprägt von Freude, Stolz und Dankbarkeit und mit einem starken Bild am Schluss: Die Lindenthaler als Stern, der niemals untergehen möge. 40 Jahre Vereinsheim galt es zu feiern, befreundete Trachtler und viele Prominente gratulierten.

Ein Bild mit Symbolcharakter und Gänsehautmoment für viele Besucher: Als Höhepunkt zeigte die Tanzgruppe den Sterntanz und formte zum Finale einen großen Stern um das Vereinstaferl.

Eine fröhliche Leichtigkeit war von Beginn an treue Begleiterin des Festes. Es begann mit einem Sektempfang, musikalisch umrahmt von Leonhard Riemer (Posaune), Bettina Götz (Harfe) und Roland Moser (Ziach). Die Freude stand vor allem dem Vorstandsteam Sabine Gruber, Sebastian Rothlehner und Jürgen Leitl ins Gesicht geschrieben, generalstabsmäßig ging die Renovierung der WC-Anlagen in den letzten Wochen über die Bühne, rechtzeitig zum Jubiläum freute man sich über diese funktional auf den neuesten Stand befindliche und zugleich schicke Visitenkarte.Organisationstalent scheint eine Art genetisches Merkmal der Lindenthaler zu sein, denn vor 40 Jahren hat ebendies dazu geführt, dass sie sich ein eigenes Vereinsheim bauen konnten. Jürgen Leitl, der gemeinsam mit Sabine Gruber und Sebastian Rothlehner durch den Abend moderierte, gab hierzu einige Anekdoten zum Besten. So erfuhr man, dass man bis zur Entscheidung 15 verschiedene Standorte diskutierte, der damalige Pfarrer Josef Huber an heißen Tagen durch das Spenden flüssiger Nahrung dafür sorgte, dass die Baustelle „nicht ausgetrocknet“ ist und aufgrund der zahlreichen Behörden, die für die Genehmigung zu konsultieren waren, das Projekt als „Paragraphenbau“ bezeichnet wurde.

Ehrenvorstand Winfried Viehhauser (2. v. l.) und Ehrenmitglied Josef Brauneis (Mitte) haben vor 40 Jahren das Projekt Vereinsheimbau geleitet. Das Vorstandsteam Sebastian Rothlehner (links) sowie Jügen Leitl und Sabine Gruber bedankte sich mit einem Präsent.

In erster Linie aber waren es die damaligen Initiatoren, Winfried Viehhauser und Josef Brauneis, für die Leitl Worte der Anerkennung fand, vor allem für den Mut, dieses riskante Vorhaben anzugehen. Ein Präsent an die beiden brachte zum Ausdruck, wie dankbar die Lindenthaler auch nach vierzig Jahren darüber sind.   Ihre Freude, diesen Verein in ihrer Gemeinde zu wissen, fasste Bürgermeisterin Karin Kienböck-Stöger in ihrem Grußwort in lobenden Worte. So nannte sie die Lindenthaler „einen großen Gewinn für das kulturelle Leben“. Sebastian Rothlehner dankte seinerseits der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat für die große finanzielle Zuwendung an die Lindenthaler, die jüngst beschlossen wurde. Neben der Bürgermeisterin waren auch ihr Vorgänger, Alt-Bürgermeister Karl Hendlmeier, MdB Günter Baumgartner, zweiter Bürgermeister Patrick Maurer, dritter Bürgermeister Klaus Ksienzyk sowie die Gemeinderäte Dr. Franz Lichtnecker, Thomas Rinner und Reinhard Gruber Gäste der Feier.

Gaukassier Hans Gschwendtner (links) und Gauschriftführerin Bettina Hanfstingl zeichneten (von links) Sepp Lechl und Xaver Gangkofer mit dem Silbernen Ehrenzeichen des Bayerischen Inngaugrachtenverbandes aus.

In Bestform präsentierten sich die Plattler und Tänzerinnen der Lindenthaler, sie legten Auftritte voller Eleganz, Professionalität und zugleich kraftstrotzender Lebensfreude auf das Parkett. Ob Hebertsfeldener Tanz, Mühlradl oder Wendlstoaner, die Vorplattler Sepp Lechl und Rainer Preisinger haben die Truppe bestens auf den Abend vorbereitet. Der Patenverein Altbachtaler aus Wittibreut bereicherte mit dem Heitauer-Plattler das Programm und brachte auch ein kleines Gastgeschenk  mit. Der Patenverein Edelweiß aus Neuötting zeigte mit dem selten aufgeführten Dreisteirer einen ganz besonderen Figurentanz. Mit beinahe schlafwandlerischer Sicherheit beeindruckte die Jugendgruppe unter der Leitung von Magdalena Gruber und Elias Kronthaler. Ein von den beiden selbstchoreogrophierter „40ger Tanz“, der Elemente der Tänze Sternpolka und Bauernmadl sowie dem Schuhplattler Rehbacher kombiniert, hatte an diesem Abend Premiere und begeisterte das Publikum.

Ohne sie würde vieles im Vereinsheim nicht funk-tionieren, deshalb überreichten Sabine Gruber und Sebastian Rothlehner (links) und Jürgen Leitl (rechts) an (v. l.) Heidi Rauscher, Bri-gitte Weber, Sepp Weber, Maria Rothlehner und Marianne Limmer den Bayerischen Löwen.

Den Saal regelrecht zum Beben brachten alle anwesenden Burschen und Männer, die dieser urbayerischen Tanzform mächtig waren, mit der gemeinsam geplattelten Ambosspolka. Rhythmisch gewandt gaben sich auch die Goaßlschnalzer unter der Leitung von Roland Moser. Der Bayerische Inngau-Trachtenverband nutzte die Gelegenheit, verdiente Mitglieder auszuzeichnen. So kamen Gaukassier Hans Gschwendtner und Gauschriftführerin Bettina Hanfstingl, um das silberne Gauehrenzeichen zu verleihen. Ein neuer Träger dieser Ehrennadel ist nun Vorplattler Sepp Lechl, der sich auch als Jugendleiter, Fähnrich und Theaterspieler verdient gemacht hat. Ebenso wurde Xaver Gangkofer dieses Abzeichen ans Revers geheftet. Gangkofer war zehn Jahre als zweiter Kassier und weitere zehn Jahre als Beisitzer im Ausschuss, engagiert sich als Schankkellner und ist Leiter des Bestuhlungs-Teams. Sabine Gruber hielt kurze Laudationen auf die Geehrten.

Eleganz, Professionalität und Lebensfreude vereinten die Plattler und Tänzerinnen der Lindenthaler.

Das Vorstandsteam nahm das Jubiläum zum Anlass, aktive Mitglieder, die sich in besonderer Weise um den Wirtschaftsbetrieb des Vereinsheims kümmern, mit dem Bayerischen Löwen auszuzeichnen: Maria Rothlehner, Marianne Limmer, Brigitte und Sepp Weber sowie Heidi Rauscher, die bei dieser Gelegenheit auch die Urkunde für ihre 50-jährige Mitgliedschaft erhielt. Bevor die Innleit’n-Musi zum Tanz aufspielte und der offizielle Festakt in ein zünftiges Bier- und Weinfest mündete, gab es ein Finale mit absolutem Gänsehaut-Feeling. Die Tanzgruppe führte den Sterntanz auf, reicherte dabei die überlieferte Figurenfolg mit neuen Elementen an und bildete mit den mit roten Rosen geschmückten Spitzbögen am Schluss einen Riesenstern um das Vereinstaferl der Lindenthaler. Ein Symbol mit einer starken Aussagekraft. Jubel erscholl im Saal und die eine oder andere Freudenträne blitze aus den Augenwinkeln manch älterer Mitglieder, die vor 40 Jahren selbst mit Hand am Vereinsheim angelegt hatten.

Begeisterten Applaus erntete die Jugendgruppe, hier bei der Ennstaler Polka.

Hier geht es zu einer kleinen Zeitreise durch 40 Jahre Vereinsheim.

Weitere Bilder vom Festabend: