Stimmungsvolle Weihnachtsfeier

Musikalische Vielseitigkeit auf beachtlichem Niveau und komödiantisches Talent auf der Theaterbühne – wenn es stimmt, dass die Jugend die Zukunft ist, können die Lindenthaler getrost eine zuversichtliche Mine aufsetzen.

Beeindruckten mit ihrem Querflötenspiel: Anna Hofer (links) und Judith Götz.

Schon nach den ersten Takten zu Beginn des musikalischen Teils wurde den Besuchern der Jugendweihnachtsfeier der Lindenthaler klar, dass man einer eindrucksvollen Stunde beiwohnen durfte. Die Fass’l-Musik, benannt nach den Vornahmen der Protagonisten Felix, Anna, Simon und Stefan, allesamt Sprösslinge der Familie Hofer, begleitete im wiegenden Walzer-Takt die Zuhörer in eine vorweihnachtlich-heimelige Stimmung. Mit mehreren frischen Blockflötensoli, sehr präzise vorgetragen, verstand es Frieda Röckl, das Publikum, darunter Bürgermeisterin Karin Kienböck-Stöger, für sich einzunehmen. Vielseitig im Einsatz war Anna Hofer, einerseits an der Harfe, andererseits an der Querflöte. Sie spielte in wechselnder Besetzung mit ihren Brüdern Simon Hofer (Ziach), Stefan Hofer (Tenorhorn) und Felix Hofer (Violine). Sehr harmonisch und gefühlvoll gestaltete sie auch das Querflötenduett zusammen mit Judith Götz.

Präziser Vortrag: Frieda Röckl mit der Blockflöte, an der Zither begleitet von Musikwartin Sabine Riemer.

Musikwartin Sabine Riemer war für die Programmgestaltung des ersten Teils der Jugendweihnachtsfeier verantwortlich und begleitete selbst ihre Schützlinge bei manchen Vorträgen an der Zither oder an der Gitarre. Dazwischen las sie pointiert die Geschichte von der Schneeflocke Felicia, die zunächst gar keine Lust hatte, auf die Erde zu schweben. Erst als ihr Frau Holle erzählte, was sie hier unter Umständen erleben könne, war sie bereit auf die Reise zu gehen. Viel zu lachen gab es in dem Weihnachts-Einakter „S‘ Christbaumkerzl“, was zum einen an der kuriosen Geschichte, aber auch am schauspielerischen Talent der Darstellenden lag: Der Vater wollte nach langer Zeit wieder einen Christbaum aufstellen. Das Problem war, dass ihm das reichlich spät eingefallen ist und die besten Exemplare schon alle verkauft waren. Da blieb nur die nicht ganz gesetzeskonforme Idee, einfach in den Wald zu gehen und selbst einen zu schlagen. Doch dafür schien sich zunächst niemand begeistern zu wollen.

Der lustige Einakter „S‘ Christbaumkerzl“ begeisterte das Publikum. Von links: Stefan Hofer, Bianca Schedlbauer, Felix Hofer, Simon Hofer.

Aber einer musste es ja tun. Blöd nur, dass sich genau das nun nacheinander jeder dachte: Vater, Mutter, Tochter, Sohn, Onkel und Tante. Flugs hatte man sechs Christbäume und die Polizei im Haus. Um ein Alibi zu haben, kaufte man nochmal sechs Bäume ganz offiziell beim Händler. Dann mussten auch noch eine entsprechende Anzahl an Christbaumständer und Kerzen organisiert werden. Letztere wurden vom Vater wütend in den Ofen geworfen, denn die Polizei beschlagnahmte alle Bäume, weil sie den Händler für den Christbaumdieb hielt. Die Kerzen waren also weg, als der Polizist die Bäume wieder brachte, da sich alles als Irrtum herausgestellt hatte. Simon Hofer, Emelie Ammer, Sophia Rinner, Stefan Hofer, Bianca Schedlbauer, Felix Hofer und Katharina Stangl kämpften sich unter der Regie von Sabine Gruber und Laura Staimer tapfer durch die nicht einfachen Textpassagen und überzeugten durch viel Spielfreude.

Aufgeregte „Zwergerl“ vor dem Nikolaus.

Vorstandsmitglied Sabine Gruber dankte der Jugendleitung Lena Limmer und Laura Staimer für ihren enormen Einsatz in der Nachwuchsförderung, erwähnte dabei auch das erweiterte Betreuungsteam bestehend aus Elias Kronthaler, Magdalena Gruber, Martin Rauscher und Sepp Fichtner sowie die Leitung der Zwergerlgruppe mit Anja Birkner, Michaela Huber und Sepp Lechl. Ein großes Lob galt den Musikerinnen und Musikern, die immer zuverlässig bei den Proben und Auftritten zur Stelle waren: Roland Moser, Julia Reiterer, Bettina Götz, Sabine Riemer, Elias Kronthaler und Johannes Werner. In die Lobeshymne mit einstimmen konnte sogleich der Nikolaus. Er war zwar mit einem Krampus gekommen, der aber angesichts der Leistungen der Jugendgruppe in 2023 nicht allzuviel zu tun hatte, wenngleich die Mitglieder der Zwergerlgruppe schon etwas ehrfürchtiger vor dem heiligen Bischof standen, als die Jugendlichen. Ein Geschenk gab es trotzdem für alle, für den Fleiß des ganzen Jahres.